Klassisches Focaccia - weich & luftig

Ein ligurisches Fladenbrot zu backen, eine Focaccia, gleicht einem Erlebnis. Es ist kein Brot, das man mal im Handumdrehen innerhalb von zwei Stunden zubereitet. Es braucht Zeit – was nicht bedeuten soll, dass es kompliziert ist. Ganz im Gegenteil!

Focaccia backen – ein Erlebnis

Die ligurische Spezialität wird auch als Vorläufer der heutigen Pizza angesehen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es nach längerer Gehzeit zu einem Fladen geformt wird, in das mit den Fingern Vertiefungen gedrückt werden, um anschließend mit Olivenöl und Kräutern bedeckt zu werden. Dem Brot beim Entstehen zuzusehen, ist ein wahrliches Erlebnis. Der Teig wächst, wird gefaltet, wächst erneut und bildet große Blasen. Er wird wieder gefaltet, eingedrückt und geölt, damit er wieder wachsen kann.

Es braucht Zeit, ist aber alles andere als kompliziert. Je länger du es gehen lässt, desto weicher wird es. Wie ein flaumiger Schwamm mit krosser Kruste – innen weich und außen knusprig!

Darauf kommt es an

Es braucht zwar Zeit, aber die verbringt das italienische Brot ganz mit sich alleine – die Gehzeit ist der Schlüssel zur perfekten Focaccia. Und das Mehl – hab‘ ich mir sagen lassen. Mein Bruder hat mir den Rat gegeben, Pizzamehl oder Kuchenmehl zu nehmen. Das wichtigste aber sei der Typ: Der sollte unbedingt 00 sein. Tatsächlich habe ich zwei Versuche gestartet – einmal mit Pizzamehl und einmal mit Kuchenmehl. Die Version mit Kuchenmehl Typ 00 ist meiner Meinung nach besser gelungen. Focaccia zu backen macht Spaß, du kannst dich ruhig etwas ausprobieren. Lasse es lieber einmal ein, zwei Stunden länger gehen, in der Zwischenzeit kannst du ja viele andere Dinge erledigen. Die Zeit im Kühlschrank eignet sich am besten über Nacht. Da der Teig sehr weich und klebrig ist, ist es ratsam die Küchenutensilien, Töpfe und Formen, aber auch deine Hände gut einzuölen. Du darfst beim Olivenöl ruhig großzügig sein.

Und der Belag?

An was denkst du, wenn du an die italienische Küche denkst? Was dir jetzt einfällt, passt super auf das Fladenbrot: schwarze Oliven, getrocknete Tomaten, Rosmarin und Kräuter. In der Toscana wird Focaccia auch mit Käse gebacken. Aber auch Zwiebel, Zucchini und Paprika machen sich wahnsinnig gut. Lass deiner Fantasie freien Lauf und probiere auch andere Zutaten aus, hier kannst du nicht allzu viel falsch machen!

Zutaten

  • 500g Mehl (Typ 00)
  • 450ml Wasser
  • 4-5g frische Hefe
  • 15g Olivenöl
  • 12g Salz
  • Oregano, grobes Salz, Pfeffer, Kräuter, Zwiebel,…

Zubereitung (für ½ - 1 Blech, je nach Dicke)

Das Mehl vorerst mit 400ml Wasser grob vermischen – es muss sich nicht das ganze Mehl mit dem Wasser vermischen. Dann eine Stunde stehen lassen.

Hefe in 25ml Wasser auflösen und zum Mehl geben. Mit dem Knethacken 10 langsam kneten. Dann höher schalten und 10 Minuten im schnellen Gang kneten. Dabei Öl, das restliche Wasser und das Salz dazugeben.

In einer gut geölten Schüssel eine Stunde lang gehen lassen (das geht auch in einer Auflaufform), vorsichtig falten und nochmals eine Stunde gehen lassen. Nochmals falten. Jetzt 12-24 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Den Teig in ein Backbleck / eine Auflaufform mit Backpapier geben und reichlich Öl auftragen. Jetzt bekommt die Focaccia schon ihre Form. Nochmals zwei Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Backrohr auf 250 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Die Finger einölen und vorsichtig Mulden in den Teig drücken. Mit Kräuter und Salz bestreuen und 10 Minuten backen. Auf 210 Grad stellen und nochmals für 15-20 Minuten fertigbacken. Kurz auskühlen lassen und genießen!